Himmel oben, Himmel unten

U-Bahn Haltestelle "Benrather Straße", Düsseldorf

Sonne, Mond und Sterne. Thomas Stricker holt mit seinem Werk „Himmel oben, Himmel unten“ das Universum in die U-Bahn Haltestation „Benrather Straße“.

Kunst
Künstler*inThomas Stricker
Kollektivnetzwerkarchitekten GmbH
235 media
Entstehungszeit2002–2017
MaterialEdelstahlplatten, LED Bildschirme
TechnikPrägung, abgestimmte Video animation
Maßeca. 70x15 m
VerfahrenInternationaler geladener Wettbewerb
Bau
AdresseBenrather Str. 1
U-Bahnhof
40213 Düsseldorf
BauherrStadt Düsseldorf
Standort
Route in Google Maps
Karte
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Sternenklarer Himmel

„Himmel oben, Himmel unten“ von Thomas Stricker ist einer der sechs gestalteten U-Bahnhaltestellen der Düsseldorfer Wehrhahnlinie. Das Werk ist in der Station „Benrather Straße“ zu finden und stellt die Welt der Passagiere auf den Kopf. Statt sich seinen Weg in den Untergrund zu bahnen, findet man sich nach du nach im Weltraum wieder.

Der gestaltete Bahnhof bringt, auf einer Fläche von ca. 70 x 15 Metern, das Innere eines Raumschiffs auf unsere Erde. Die Wände wurden mit Edelstahlplatten verkleidet, in denen eine Matrix, ähnlich wie bei einer Blindenschrift, eingeprägt wurde und mithilfe von „235 MEDIA“ integrierte man sechs großformatige Videowände, die so angeordnet wurden, dass man von allen Eingängen darauf zu steuert. Auf den Bildschirmen spielen aufeinander abgestimmte Animationen mit Bildmaterial von der NASA und der ESA. Die Animationen setzten sich auf den jeweilig anderen Bildschirmen fort. So taucht zum Beispiel der Komet, der im frontalen Bildschirm verschwand, im rechten wieder auf.

Durch die enge Zusammenarbeit mit den „netzwerkarchitekten“, welche die Künstler von Beginn an hatten, lies sich für das Raumschiff architektonisch ein Cockpit entwickeln: schräge Säulen und verbaute Fenster geben einen Ausblick auf die untere Ebene frei, die silbrigen Verkleidungen wirken wie moderne Schaltflächen.

Strickers Grundidee für seinen Entwurf war die Wandlung der Gegensätze im Raum: es thematisiert Himmel und Erde, Materie und die Wahrnehmung von Objekt und Umgebung.

Düsseldorfs Linien

Die Haltestelle „Benrather Straße“ gehört zu einem Großprojekt der Stadt Düsseldorf. Vom Start der Planung 2007 bis hin zur Eröffnung 2016, wurde die „Wehrbahnlinie“ mit vielen Mitwirkenden realisiert.

Das gesamte Projekt, welches von der Stadt Düsseldorf, dem Land Nordrhein-Westfahlen und dem Bund getragen wurde, brachte Kosten von rund 843,6 Millionen Euro auf und befasste sich dabei um eine U-Bahnlinie mit 6 Haltestellen, welche alle individuell mit einem Kunstwerk versehen wurden.

Der Realisierungsentwurf wurde dabei entschieden über einen internationalen Wettbewerb, welchen die Netzwerkarchitekten, zusammen mit der Künstlerin Heike Klussman, welche das Gesamtkonzept entwarf, gewannen.

Das Grundkonzept „Kontinuum“ zieht sich dabei, mit seiner reliefartigen Netzstruktur, auch durch die Haltestelle „Benrather Straße“ und sorgt für dynamische Raumwirkung.

Galerie
Vita

Thomas Stricker, 1962 in St. Gallen (Schweiz) geboren, lebt und arbeitet heute in Düsseldorf.

1997 bis 1983 absolvierte Stricker eine Lehre als Elektromechaniker und studierte 3 Jahre später bis 1993 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Von 1991 an war er Meisterschüler unter Klaus Rinke.

1994 reiste er für eine seiner Arbeiten in die äußere Mongolei, 1998 erhielt Stricker einen Lehrauftrag als Gastdozent an der Kunst- und Designhochschule Bergen (Norwegen) und zwischen 2003 und 2023 befand er sich für weitere Arbeitsaufenthalte unter anderem in Afrika, Mexiko-City, China und Pakistan.

Im Wintersemester 2012/13 arbeitete er als Vertretung von Pro. Holger Bunk an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und 2018 bis 2019 unterstützte er, als Vertretung, im Fachbereich Kunst unter dem Schwerpunkt Bildhauerei die Universität Paderborn.

Stricker erhielt im bisherigen Verlauf seiner Karriere mehrere Auszeichnungen und beteiligte sich an etlichen Ausstellungen. Unter anderem wurde er ausgezeichnet mit dem Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf (1996), erhielt einen Projektzuschuss für sein Werk „handcherom – on the other hand“ von der Kulturstifung des Kanton Appenzell Ausserrhoden (2017) und bekam 2022 ein Projektstipendium „NeuStartKultur“ der Stiftung Kunstfonds Bonn.