U-Bahnhaltestelle König-Heinrich-Platz

König-Heinrich-Platz, Duisburg

Geschichtsträchtige Farben an der U-Bahnhaltestation des König-Heinrich-Platzes. Isa Genzken und Prof. Gerhard Richter bringen Kunst in den Untergrund.

Kunst
Künstler*inIsa Genzken
Gerhard Richter
Klaus Ulrich Zigan
Bau
AdresseKönig-Heinrich-Platz
47051 Duisburg
BauherrStadt Duisburg
Standort
Route in Google Maps
Karte
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Untergrund Farben

1980 beschloss die Stadt Duisburg eine künstlerische Ausgestaltung der U-Bahnhöfe, in enger Zusammenarbeit mit den jeweilig beauftragten Architekten.

Die, aus zwei Ebenen bestehende, Station am Königs-Heinrich-Platz, wurde 1988 von Prof. Gerhard Richter und seiner Meisterschülerin Isa Genzken gestaltet. 2013 wurde sie dann erstmals gereinigt, saniert und symbolisch neu eingeweiht.

Die Wände der U-Bahnstation sind mit bunten Emaille-Platten besetzt. Unterstützt wird diese Gestaltung von mattspiegelnde Edelstahlplatten und Spiegelglas. Die Gestaltung der Ebenen wurde getrennt gehalten, mit dem Gesamtkonzept im Hinterkopf, um den Stil beider Künstler gerecht zu werden: Die Emaille-Platten der oberen Etage sind charakteristisch für ihre geometrisch- eckigen Formen, welche mit Linien durchbrochen werden, während das untere Stockwerk von ellipsoiden und kreisförmigen Strukturen geprägt wird.

Inspiration der Kreisförmigen Segmente war der Duisburger Kartograph Gerhard Mercator. Die Segmente gehen den Umlaufbahnen von Merkur und Venus hervor.

Auch die Zugänge der U-Bahnstation wurden besonders in Szene gesetzt: Im Westen ist von Gerhard Richter ein abstraktes Wandbild, ebenfalls mit Emaille-Platten erstellt, zu finden und im Osten wurde an den Wänden die Stadthistorie Duisburgs auf einfarbigen Untergründen aufgebracht.

Galerie
Vita

Isa Genzken und Gerhard Richter waren 1982 bis 1993 verheiratet, die Scheidung fand 1994 statt. Es war bereits die zweite Ehe von Richter.

 

Isa Genzken, 1948 in Bad Oldesloe geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin.

1968 bis 1971 studierte Genzken an der Hochschule für Bildenden Künste in Hamburg und belegte Kurse in Fotografie. Anschließend absolvierte sie bis 1973 innerhalb des Lette-Vereins an der Hochschule der Künste in Berlin Grafikdesign und Fotografie.

1972 bis 1977 lernte Genzken an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf unter Gerhard Richter und belegte zugleich ein Studium in Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität in Köln. 1974 performte sie in der Konrad Fischer Galerie in Düsseldorf über sieben Tage hinweg und notierte sich dabei die empfundenen Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen.

Genzken arbeitet hauptsächlich mit Skulpturen, Installationen, Audiovisuellen Elementen, sowie mit grafischen Materialitäten. Ihre Arbeiten wurden schon in einigen Einzelausstellungen gezeigt und auch an mehreren Gruppenausstellungen, wie zum Beispiel der Biennale in Venedig, Istanbul und Sao Paulo, sowie der documenta 7, 9 und 11, hat Genzken sich beteiligt.

Auch in einigen Sammlungen sind ihre Arbeiten zu finden. Zum Beispiel im Van Abbemuseum, Eindhoven oder in der Generali Foundation in Wien.

 

Gerhard Richter, 1932 in Dresden geboren, lebt in Köln und ist seit September 2020 im Ruhestand.

1948 bis 1951 absolvierte er eine Ausbildung zum Bühnen- und Werbemaler in Zittau, welche er abbrach.

1952 bis 1955 studierte Richter an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. 1955/56 schloss er seine Diplomarbeit mit der Wandmalerei „Lebensfreude“ im Deutschen Hygiene-Museum ab.

1957 bis 1960 setzte Richter sein Studium mit eigenem Atelier, als Aspirant, an der Hochschule fort.

1961 flüchtete er mit seiner damaligen Ehefrau Marianne Eufinger aus der DDR und zog nach Düsseldorf, wo er als Flüchtling ein zweijährig begrenztes Stipendium erhielt und bis 1964 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf studierte. 1967 lehrte er als Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.

1971 bis 1993 war Richter Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

In der Laufzeit seiner Karriere beteiligte er sich an vielmalig an Einzel-, sowie Gruppenausstellungen. Seine Werke sind in einigen Sammlungen wieder zu finden.