Goldene Leiter

FORUM, Duisburg

Duisburg „steigt auf“, mit dem goldenen Wahrzeichen der Innenstadt.

Die „Goldene Leiter“ von Brunner / Ritz gibt ein Versprechen an die Duisburger

Kunst
Künstler*inJohannes Brunner
Raimund Ritz
KollektivBrunner / Ritz
MaterialStahl, Blattgoldverkleidung
MaßeBreite: Unten: 4 Meter Oben: 1,5 Meter Gesamtbreite | ⌀ Holme: 0,4 Meter | Höhe: 56 Meter
VerfahrenWeltweite Ausschreibung
KostenKeine Angabe
Bau
AdresseKönigstraße 48
47051 Duisburg
BauherrKlépierre Management Deutschland GmbH, Duisburg
Standort
Route in Google Maps
Karte
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Ein goldenes Geschenk

Wie ein Wahrzeichen für die Innenstadt komplettiert Brunner und Ritz „Goldene Leiter“, die Kombination aus FORUM und König-Heinrich-Platz und leitete 2008 mit ihrem Aufbau die Eröffnung des großen Einkaufszentrums ein. Über eine weltweite Ausschreibung suchte die Multi Development GmbH nach künstlerischen Entwürfen für das Forum und der Entwurf der Goldenen Leiter überzeugte letztendlich.

Die 56 Meter hohe Goldene Leiter ist im Haupteingangsbereich positioniert und geht, von der Tiefgarage aus, über alle 5 Etagen des Centers und verläuft aus dem Dach heraus, bis es dieses um etwa 35 Meter überragt. Insgesamt 32 Tonnen Stahl wurden für dieses Großprojekt von der Firma Maurer Söhne aus München verarbeitet und bis zu 24 Karat Blattgold sind durch unterschiedliche Verarbeitungsformen auf die Leiter aufgetragen worden.

Die Montage der Leiter fand in kürzester Zeit statt. In der Dokumentation zur Montage wurden von Tag- und Nachtschichten berichtet, um es bis zum Ziel zu schaffen. Die Leiter wurde in 6 Segmente unterteilt, welche über 5 Montagestoße miteinander verbunden wurden. Erst hinterher wurde das restliche Blattgold im Verbindungssegment aufgetragen, um für ein nahtloses Aussehen zu sorgen.

Letztendlich soll das Kunstwerk für ein Versprechen stehen: die goldene Farbe steht immer für einen besonderen Ort und symbolisiert hohen Wert. Die Leiter selbst steht für eine Verbindung zwischen Himmel und Erde und schafft einen Orientierungspunkt. Sie gilt in der Halle als Eingangstor und markiert einen Treffpunkt, so erklärte Johannes Brunner das Konzept der Installation.

Statische Hochleistungen

Die große Schlankheit des Tragwerkes stellte das größte Problem dar und die meisten Fragen kamen zu diesem Thema auf. Dr. Ing. Rüdiger Müller, Ingenieur für Statik, zog daher das Aachener Institut für Aerodynamik hinzu, welche mit einem zwei Meter großen Modell eines Leiterausschnitts Tests zum Schwingungsverhalten im Windkanal durchführten.

Um für eine statische Sicherheit zu sorgen, wurden sowohl am unteren als auch am oberen Ende der Leiter, jeweils zwei Schwingungsdämpfer verbaut. Bei den beiden unteren Dämpfern handelt es sich um Hydraulikdämpfer, in der Decke des Forums, während die beiden oberen aus Messing Pendelgewichten bestehen, welche innerhalb der Leiter verbaut wurden. Die Leiter selbst, steht auf einer Stahlbeton-Platte, welche nochmal selbst eine Dicke von 1,40 Metern aufweist. Gehalten wird das ganze nochmals mit Edelstahlseilen, unterhalb des Glasdaches.

Galerie
Vita

Brunner und Ritz arbeiten seit 1990 zusammen.

Ihre Arbeiten nehmen eine Bandbreite von künstlerischen Bereichen, wie Film, Musik, Sound, Installationen und Bildhauerei, ein.

Gemeinsam erhielten sie etliche Preise und Stipendien. Unter anderem den Architektur Internetpreis, Berlin 2003 oder den Philip Morris Kunstpreis. Auch an zahlreichen Ausstellungen beteiligten sie sich. Darunter zum Beispiel auch 2008 die „Goldene Leiter“ im FORUM, Duisburg; 2013 die Lichtinstallation „Credo“ in der Muffathalle, München und 2020 die Installation Berblingerturm in Ulm, zu Ehren des 250ten Geburtstags des Schneiders von Ulm.

Johannes Brunner, 1963 in Pullendorf/Baden geboren, lebt und arbeitet heute in München.

Von 1985 bis 1991 studierte Brunner Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Direkt im Anschluss arbeitete er an der Akademie München bis 1994 als Assistent in der Klasse von Prof. Olaf Metzel für das Fach „Bildhauerei“, was zu einem Lehrauftrag bis zum Jahr 2000 mündete. Während seiner Zeit als Assistent, erhielt er 1992 von der Akademie den Debütantenpreis.

1996 bis 2001 erhielt er parallel einen Lehrauftrag der Hochschule für Fernsehen und Film in München und erweitert noch eine Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste in München von 2000 bis 2002.

Seit 2018 hält er eine Professur für Bildhauerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter inne.

Raimund Ritz, 1964 in Meckenbeuren geboren, lebt und arbeitet heute in München.

1986 bis 1992 studierte Ritz die Klarinette und absolvierte ein Aufbaustudium in Kompositum am Richard-Strauss-Konservatorium in München. 1990, während seines Studiums gewann er den Preis im bundesdeutschen Wettbewerb der Konservatorien. Im Anschluss seines Studiums erhielt er von 1993 bis 2000 einen Lehrauftrag in der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er 2001 für ein Jahr ebenfalls eine Gastprofessur innehielt und seit 2012 hält er einen Lehrauftrag für „Video/Audio“ an der gleichen Akademie inne.