Aliud

Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW, Duisburg

Formen, die Orte prägen. Bogomir Eckers Werk „Aluid“ zieht Verbindungen zwischen dem Wasser und der Fassade des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste.

Kunst
Künstler*inBogomir Ecker
MaterialStahl, Eisenblech, Drahtseile, lackiert
Maße2300 x 3000 x 140 cm
Bau
AdresseSchifferstraße 10
47059 Duisburg
BauherrBau- und Liegendschaftsbetrieb NRW
StandortEingangshof
Route in Google Maps
Zugänglichkeit

offen Zugänglich

Karte
Um diesen Inhalt ansehen zu können, müssen Sie die Cookies für externe Medien aktivieren.
Klicken Sie hier, um die Cookie-Einstellungen zu öffnen.
Völlig losgelöst

„Aliud“ oder auch „etwas anderes“, wenn man den Namen aus dem lateinischen übersetzt. Die 22 Meter hohe Installation von Bogomir Ecker, welche frei an einem Stahlträger zwischen zwei gegenüberliegenden Gebäuden schwebt. Das Werk besteht aus elf gelben Modulen, vorwiegend in zylindrischer Form, von der das letzte Element röhrenförmig gen Himmel ragt.

In unregelmäßigen Abständen wird die gelbe Farbe der Skulptur gebrochen von runden Löchern, welche einen in ein tiefes Schwarz blicken lassen. Im oberen Teil, auf einer der wenigen kubischen Formen, platzierte Ecker zwei dieser Öffnungen nebeneinander. Wie zwei Augen blicken diese auf den Betrachter hinab.

In einem Interview mit Thomas Wagner äußert sich Ecker genau zu dieser anthropomorphen Verbindung:

„Ich mache zwar keine Marionettenwesen, anthropomorphe Anklänge lassen sich bei diesen Körpern aber nicht vermeiden. Du machst zwei Löcher nebeneinander und jeder sagt sofort: Das sind die Augen. Es ergibt sich immer eine Anbindung der Volumen an den menschlichen Körper.“

Die hängende Skulptur wird am Boden vollendet von einem Sockel, welcher von dieser getrennt wurde.

„Ein ironischer Hinweis darauf, dass der Sockel in der Skulptur obsolet geworden ist, findet sich auch in der Duisburger Arbeit: An deren unterem Ende steht ein Kasten – wie ein Restposten.“

Ecker äußerte ebenfalls, dass das Gebäude mit der Gestaltung des Eingangshofes eine Bühne schafft, welche die Gelegenheit für einen Auftritt bietet. Daher entschied er sich dazu, die Plastik wie eine Marionette inmitten der Bühne zu positionieren. Er berichtete von anfänglichen statischen und schwingungstechnischen Problemen, welche aber mit der Zeit gelöst werden konnten.

Dabei könnte die Skulptur aber auch etwas anderes sein… Aliud halt.

Bogomir Ecker zum Gebäude des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW:

„Ein Kaufhaus für die Ausrüstung der Polizei, vom Kugelschreiber und Radiergummi bis zur Knarre, das fand ich interessant. Dort liegt alles zur Abholung bereit. Auch der Ort hat mich gereizt.“

Galerie
Vita

Bogomir Ecker, 1950 in Maribor (Slowenien) geboren, lebt und arbeitet heute in Düsseldorf.

Nach einer Schriftsetzerlehre studierte Ecker von 1965 bis 1968 und von 1971 bis 1973 unter Horst Egon Kalinowski an der Kunstakademie Karlsruhe. Anschließend, bis 1979 studierte er bei Fritz Schwegler und Erich Reusch an der Kunstakademie Düsseldorf.

Von 1992 bis 2002 hielt er eine Professur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg inne und anschließend bis 2016 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig. Seit 2003 ist Ecker Mitglied der Akademie der Künste in Berlin in der Sektion für Bildende Kunst.

Seine Skulpturen und Rauminstallationen wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Weitere Informationen
LinksWebsite - Bogomir Ecker
Bogomir Ecker - Texte
QuellenWagner Thomas: Von Menschen, Städten, Dingen, Zeichen und Medien; 2015; Verlag Walther König, Köln