Ohne Titel (Lichtinstallation)
ZIMT-Gebäude, Universität Siegen
Künstler*in | Günter Dohr |
Entstehungszeit | 2007 |
Verfahren | Direktauftrag nach Auswahlverfahren |
Adresse | Adolph-Reichwein-Straße 2 57076 Siegen |
Bauzeit | 2006–2007 |
Architekt*innen | BLB NRW Soest |
Bauherr | BLB NRW Soest |
Standort | zentrales Treppenhaus Route in Google Maps |
Klicken Sie hier, um die Cookie-Einstellungen zu öffnen.
Seit 2007 ergänzt das neue Gebäude des Zentrums für Informations- und Medientechnologie (ZIMT) den Campus Adolf-Reichwein-Straße der Universität Siegen. Die Fassade des vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW entworfenen funktionalen Baus zeichnet sich an drei Seiten durch horizontale Fensterbänder aus. An der Eingangsseite tritt mittig ein gläserner Windfang aus der nahezu geschlossenen Wandfläche hervor, die er leicht überragt. Im Inneren sorgt ein Oberlichtband für eine natürliche Belichtung des zentralen offenen Treppenhauses. Für die künstlerische Ausgestaltung war ursprünglich die Ausschreibung eines Wettbewerbs vorgesehen, zu dem fünf Künstlerinnen und Künstler eingeladen werden sollten. Aus zeitlichen Gründen entscheid man sich jedoch für eine direkte Beauftragung des renommierten Künstlers Günter Dohr, der bereits zur engeren Auswahl gehört hatte. Für die Realisierung standen 28.000 Euro zur Verfügung.
Auf zwei Etagen sind knapp unter der Decke 31 Lichtelemente angebracht. Die schmalen rechteckigen Leuchten sind unterschiedlich lang. Mal stehen sie einzeln, mal in einer Reihe mit weiteren Leuchten. Gelbes, blaues und grünes Licht fällt in wechselnder Intensität in den Raum und überlagert sich teilweise, sodass neue Farbnuancen entstehen. Durch eine elektronische Steuerung lassen sich Licht und Farbe verändern . Diese Veränderungen werden jedoch nur bei längerer Wahrnehmung erfahrbar. Auch das einfallende Tageslicht beeinflusst die Wirkung. Auf diese Weise lässt das Kunstwerk die Architektur buchstäblich immer wieder „in neuem Licht“ erscheinen.
Günter Dohr, geboren 1936 in Münster, studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel Kunsterziehung und Malerei bei Ernst Röttger und Arnold Bode. Ab Mitte der 1960er Jahre entwickelte er vorrangig kinetische Objekte. 1969 war er Gründungsmitglied der Künstlergruppe B1, die künstlerisch intendierte Leitsysteme für die Industrieregion Ruhr konzipierte. Seit 1970 kreierte Dohr funktionale Lichtsysteme in architektonischen und städtebaulichen Kontexten. An der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld hatte er ab 1980 eine Professur für Design inne. 2015 verstarb Günter Dohr in Krefeld.