Turnstile
U-Bahnstation Schadowstraße
Künstler*in | Ursula Damm Yunchul Kim Felix Bonowski |
Technik | LED-Wand, Videokameras, generative Software |
Verfahren | geschlossener/geladener Wettbewerb |
Adresse | Schadowstraße 56-58 40212 Düsseldorf |
Bauherr | Stadt Düsseldorf |
Standort | Bahnsteig am westlichen Zugang Route in Google Maps |
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Geometrische Muster, Achsen und Parzellen. Zentraler Bestandteil Ursula Damms Installation an der U-Bahn Haltestelle „Schadowstraße“ ist die große LED-Wand an der Stirnseite des westlichen Zugangs.
Auf dieser spielt sich ein audio-visuelles, reaktives Video ab, welches über eine Videokamera an der Oberfläche die Passanten einfängt und diese in Bewegungsenergien umwandelt. Felix Bonowski programmierte das Video so, das aus diesen Energien Geometrien geschaffen werden, welche vom Rhythmus der Passanten beeinflusst werden.
Untermalt wird das Kunstwerk von Yunchul Kims komponierter Musik, welche die Konstruktionen „hörbar“ macht.
Das Konzept der Geometrien, von Damm, findet sich in der kompletten U-Bahn-Station wieder: neben der großen LED-Wand besetzten partiell Formen die Wände, welche Luftbilder von Düsseldorf neu interpretieren. Die Karten, erhalten vom Katasteramt Düsseldorf, sind passend der Himmelsrichtungen orientiert: im Süden sieht man die Ortschaft Bilk, im Norden erhascht man einen Blick auf Golzheim und so weiter. Hervorgehoben werden diese von den tiefblauen Glaswänden, in denen man sich selbst spiegelt.
Die Haltestelle „Schadowstraße“ gehört zu einem Großprojekt der Stadt Düsseldorf. Vom Start der Planung 2007 bis hin zur Eröffnung 2016, wurde die „Wehrbahnlinie“ mit vielen Mitwirkenden realisiert.
Das gesamte Projekt, welches von der Stadt Düsseldorf, dem Land Nordrhein-Westfahlen und dem Bund getragen wurde, brachte Kosten von rund 843,6 Millionen Euro auf und befasste sich dabei um eine U-Bahnlinie mit 6 Haltestellen, welche alle individuell mit einem Kunstwerk versehen wurden.
Der Realisierungsentwurf wurde dabei entschieden über einen internationalen Wettbewerb, welchen die Netzwerkarchitekten, zusammen mit der Künstlerin Heike Klussman, welche das Gesamtkonzept entwarf, gewannen.
Das Grundkonzept „Kontinuum“ zieht sich dabei, mit seiner reliefartigen Netzstruktur, auch durch die Haltestelle der „Schadowstraße“ und sorgt für dynamische Raumwirkung.
Ursula Damm, geboren 1960 in Boppard, ist bekannt als Bildhauerin und Mixed-Media Künstlerin.
1981 bis 1989 studierte Damm an der Kunstakademie in Düsseldorf und 1995 bis 1998 kam noch ein Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln dazu.
1999 erhielt sie, für ihre Leistungen des Kunst-am-Bau Wettbewerbs der Universität Cottbus, den Spiridon-Neven-DuMont-Preis. 2001 bis 2004 arbeitete sie an der Kunsthochschule für Medien in Köln unter Valie Export. Seit 2004 ist sie Professorin an der Bauhaus-Universität in Weimar für den Fachbereich „Gestaltung Medialer Umgebungen“ und baute dort unter anderem das DIY-Biolab mit auf. 2014 erhielt Damm dann ein Stipendium der DAAD für eine Gastprofessur an der UCSD San Diego und gewann 5 Jahre später, 2019, den Kunst-am-Bau Wettbewerb in Zürich mit ihrer Arbeit „Flux“.
Ihr Karriereverlauf begann mit „Erdskulpturen“, welche sich im laufe der Zeit zu Interaktiven Installationen wandelten, welche die Wechselverhältnisse von Natur, Wissenschaft und Zivilisation widerspiegelten.
Damm beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen, unter anderem 2019 über den Galerie Nord Kunstverein im Tiergarten Berlin und zuletzt 2022 mit ihrem Kunstwerk „Swarm“ in Australien, an der Science Gallery Melbourne.
Links | U-Bahn Projekt Wehrbahnlinie Schadowstraße - Projekt Ursula Damm Baukunst NRW - Schadowstraße |
Quellen | Georg Trogemann, Komplexität und Bewegung, © 2016 Georg Trogemann Das Ornament der Masse. Essays, Frankfurt a. M. 1977, S. 51 |