Ohne Titel (RECHTS/LINKS)
Mensa der Ruhr-Universität
Künstler*in | Ferdinand Kriwet |
Entstehungszeit | 1971 |
Material | 2 Messingplatten, blaue und rote Leuchtstoffröhren, Plexiglas, 4-stufiges Schaltwerk (nicht mehr vorhanden) |
Maße | 4,2 x 6,9 x 0,4 m |
Adresse | Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
Bauzeit | 1968–1971 |
Architekt*innen | Hentrich+Petschnigg |
Sanierung | 2003–2006 BLB NRW Dortmund |
Bauherr | Staatshochbauamt für die Universität Bochum, BLB NRW Dortmund (Sanierung) |
Standort | Foyer, Ebene 01 Route in Google Maps |
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Bereits in seinen zwanziger Jahren erhielt Kriwet mit seinen Sehtexten, welche die Sprache an sich in eine künstlerische Perspektive rückte, internationale Bekanntheit. 1971 entstanden an der RUB an zwei Standorten Kunstwerke, für die Ferdinand Kriwet beauftragt wurde.
„RECHTS/LINKS“ ist in der ersten Ebene des Mensafoyers zu finden und besteht aus zwei geschichteten Wandinstallationen, welche rechts und links neben der Kaffebar angebracht wurden. Die Basis des 4,2 Meter hohen, 6,9 Meter breiten und 0,4 Meter tiefen Objektes bilden zwei Messingplatten, welche aufgeschichtet werden mit Plexiglas und roten und blauen Leuchtstoffröhren. Die Schriftzeichen der unterschiedlichen Materialien im Werk werden mit den Leuchtstoffröhren über drei Ebenen sichtbar gemacht: Auf den Metallplatten spiegeln, horizontal getrennt und kaum voneinander unterscheidbar, die Begriffe „UNITE“ und „DIVIDE“. Die zweite Ebene besteht aus den Neonbuchstaben „RECHTS“ und „LINKS“, welche in blau und rot leuchten. Die beiden Begriffe sind einmal in Leserichtung aufgesetzt und einmal wurden sie um 180° gedreht und auf die Fläche gebracht.
Die letzte Ebene besteht aus den Plexiglasplatten, welche die Worte „BLACK“ und „WHITE“ bilden, die Begriffe der durchsichtigen Platte werden durch das Leuchten der Neonröhren sichtbar gemacht. Ehemalig gehörte auch ein 4-Stufiges Schaltwerk zum Objekt, welches aber nicht mehr vorhanden ist. Mithilfe dieses Schaltwerkes konnten die Sichtbarkeiten der einzelnen Wörter gezielt gesteuert und aufscheinen oder verschwinden lassen.
Ferdinand Kriwet war Schriftsteller und bildender Künstler. Er ist 1942 in Düsseldorf geboren und starb 2018 in Bremen.
Über seinen Bildungsweg ist wenig bekannt, jedoch veröffentlichte er 1961, mit 19 Jahren, sein erstes Buch „Rotor“. Dieses konnte an jeder Stelle des Buches angefangen werden da es keinen Anfang oder Ende besaß.
Mit seiner Serie von Sehtexten „Rundschreiben“, welche bei zahlreichen Ausstellungen teilnahmen, erhielt Kriwet dann internationale Bekanntheit und wirkte 1971 mithilfe seiner Sehtexte, als Diashows auf Decken und Wände, bei der Gestaltung des Musiklokals „Creamcheese“ mit.
1988 gestaltete er das Wappen des Landtags Nordrhein-Westfalen und seine letzten verlegten Bücher waren 2018 „Surium“ und 2019, nach seinem Tod, „Rum wie num“.
Ferdinand Kriwet erhielt zu seiner Lebzeit zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem 1975 für seinen Hörtext Radioball den Karl-Sczuka-Preis.
Links | "RECHTS/LINKS" - RUB |
Quellen | Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 28–31 |