Künstler*in | Anneliese Langenbach |
Material | Majolika Keramik |
Maße | ca. 5 m breite |
Adresse | Ratinger Mauer 1 40213 Düsseldorf |
Standort | Fassade, rechts neben dem Eingang Route in Google Maps |
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Das von Anneliese Langenbach geschaffene Relief an der Fassade des Gebäudes verweist auf die historische Bebauung der Ratinger Straße in Düsseldorf, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Das Werk zeigt die Hausnummern 1 bis 19 der Straße und ist mit einer Majolikaglasur versehen, wodurch dem Relief eine besonders lebendige und zugleich archaische Anmutung verliehen wird. Langenbach schuf dieses Kunstwerk im Jahr 1964 als Hommage an die Stadtgeschichte und zur Erinnerung an das verlorene Stadtbild.
Die Ratinger Straße zählt zu den ältesten Straßen der Stadt Düsseldorf und existiert seit dem 14. Jahrhundert. Sie spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Stadt. Die Altstadt durchziehend, diente die Ratinger Straße als Handels- und Verbindungsweg und führte von Ratingen bis hin zum Rhein. Ihre Geschichte ist geprägt von einem fortwährenden kulturellen und sozialen Wandel. Die Straße fungierte über Jahrhunderte als Treffpunkt für diverse Bevölkerungsgruppen, darunter Adel, Mönche, Künstler, Studenten sowie moderne Kneipenbesucher.
Das Relief präsentiert eine flache, lineare Darstellung der zerstörten Fassaden, wobei die blauen und weißen Töne der Majolika eine nostalgische Atmosphäre evozieren. Die handgefertigten Ziegel und Verzierungen der dargestellten Gebäude lassen die historische Architektur und den Charme der Altstadt erahnen. Das Kunstwerk fungiert nicht nur als Zeugnis vergangener „Stadtansichten“, sondern auch als Symbol für den kulturellen Reichtum und die bewegte Geschichte der Düsseldorfer Altstadt. Zusätzlich erinnert es die Besucher an die Zeiten vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und lädt zur Reflexion über den Wandel im Stadtbild ein. Langenbachs Werk ist damit eine Erinnerung an den historischen Kern der Stadt und zugleich ein Kunstwerk, das die Geschichte in den modernen Alltag bringt.
Anneliese Langenbach (1926–2008) war eine deutsche Keramikerin und Bildhauerin. Ab dem Jahr 1941 absolvierte sie eine Ausbildung an der Kunstschule Düsseldorf und begann im Jahr 1946 ein Studium an der Kunstakademie bei Josef Mages. Eine Reise nach Paestum markierte den Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn und führte zur Entwicklung ihres charakteristischen Stils, einer Synthese archaischer und moderner Formen. Ab 1963 lebte und arbeitete sie in Tönisberg und engagierte sich für die Wiederbelebung der regionalen Töpfertradition. Ihre Werke, geprägt von Religiosität und gesellschaftlicher Verwurzelung, finden sich im öffentlichen Raum, u. a. als Brunnen und Denkmäler in Köln, Krefeld und Grevenbroich.