Ohne Titel (Installation)

Fachhochschule Südwestfalen

Über drei Geschosse spannt sich die Installation von Gisela Kleinlein. Rote Schlingen hängen an kupfernen Rohren vor der Betonwand im Treppenhaus.

Kunst
Künstler*inGisela Kleinlein
Entstehungszeit2011–2012
MaterialKupfer, MDF, Lackfarbe
VerfahrenDirektauftrag infolge des 2004 vorausgehenden Projektes am gleichen Standort
Bau
AdresseLindenstraße 53
59872 Meschede
Bauzeit2004–2005
Architekt*innenBLB NRW Soest
Erweiterung2009–2011 BLB NRW Soest, Assmann Beraten + Planen
BauherrBLB NRW Soest
StandortTreppenhaus Lichtschacht im Erweiterungsbau (östlicher Gebäuderiegel)
Route in Google Maps
Zugänglichkeit

während der Gebäudeöffnungszeiten zugänglich. Kontakt und Informationen

Karte
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Das architektonische Rückgrat der Hochschule

Einer von fünf Standorten der Fachhochschule Südwestfalen befindet sich im sauerländischen Meschede. 2005 eröffnete an der Lindenstraße ein 120 Meter langer Neubau, der das architektonische Rückgrat des Hochschulgeländes bildet. Er nimmt Seminar-, Labor- und Verwaltungsräume für die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften auf. Mit den Bestandsbauten ist er über die Bibliothek direkt verbunden. Schon nach wenigen Jahren wurde eine Erweiterung des Raumangebots notwendig, sodass der Riegel von 2009 bis 2011 durch einen zusätzlichen Anbau um 56 Meter verlängert wurde. Beide Teile des dreigeschossigen Gebäudes bilden gestalterisch eine Einheit. In der Fassade wechseln sich große Glasflächen und Holzelemente unter einem auskragenden Dach ab und unterbrechen somit rhythmisch die horizontale Ausrichtung des langen Baukörpers. Im Inneren vermitteln offene Treppen zwischen den Etagen. Über ein schmales Oberlichtband fällt Tageslicht ein. Sichtbetonwände kontrastieren mit dem Holz von Boden und Türen.

Auf jeder Ebene ein anderer Anblick

Für die Gestaltung der Wände in der Eingangshalle und den Fluren des ersten Bauabschnitts wurde 2003 ein Kunst-und-Bau-Wettbewerb ausgeschrieben, in dem die Arbeit von Gisela Kleinlein überzeugen konnte. Sie entwickelte sechs Objekte aus parallel angeordneten Kupferrohren, die jeweils vor einer mit Acrylfarbe auf die Wand gemalten linearen Struktur angebracht sind. Analog zur Wiederholung der architektonischen Sprache beim Erweiterungsbau wurde auch die künstlerische Ausstattung fortgesetzt: Gisela Kleinlein erhielt 2012 erneut den Auftrag zur Wandgestaltung im Innenraum des Anbaus. Die neue Arbeit weist Bezüge zur älteren auf, ohne sie jedoch zu kopieren. Das Kunstwerk erstreckt sich über die gesamte Sichtbetonwand im Lichtschacht. Wieder kommen Kupferrohre zum Einsatz. Diesmal sind sie aber nicht gruppiert, sondern bilden als einzelne, vertikal und horizontal an die Wand montierte Elemente ein Gerüst, an dem drei Bündel leuchtend roter Schlingen hängen.

Das gewählte Material erinnert an technische Instrumente und Konstruktionen. Die Arbeit spiele, so die Künstlerin, „mit unterschiedlichen Assoziationen, die vom mechanischen Rechenhilfsmittel Abakus bis zur Antennenanlage reichen“. Zugleich gliedert sie eine große Wandfläche und reagiert auf querverlaufende Träger. Das Kunstwerk verbindet die drei Geschosse miteinander, dennoch erlaubt die räumliche Situation es kaum, die Installation in Gänze zu betrachten. Stattdessen ergeben sich von unterschiedlichen Standorten immer neue Blickwinkel.

Galerie
Vita

Gisela Kleinlein, geboren 1955 in Nürnberg, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte von 1976 bis 1979 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und von 1979 bis 1983 an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Erwin Heerich. Neben weiteren Preisen und Stipendien erhielt sie den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach Lehrtätigkeiten an der Gesamthochschule Kassel und der Kunstakademie Düsseldorf ist Gisela Kleinlein seit 1999 Professorin für Plastisches Gestalten an der Bergischen Universität Wuppertal im Studiengang Industrial Design.

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