Die Korrektur

Justizvollzugsanstalt Herford

Bronzeguss und Lärchenholz. Susanne Albrechts Werk „Die Korrektur“ symbolisiert die Überwindung von alten Haftkonzepten.

Kunst
Künstler*inSusanne Albrecht
MaterialBronzeplastik, Lärchenholz
VerfahrenGeladener Wettbewerb
Bau
AdresseEimterstraße 15
32049 Herford
BauherrBau und Liegendschaftsbetrieb NRW
StandortInnenhof (alte Haftmauer)
Route in Google Maps
Zugänglichkeit

Nicht frei Zugänglich

Karte
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Zwillingsbänke mit Doppelcharakter

Im Rahmen des Umbaus der JVA Herford fand ein Kunst-am-Bau Wettbewerb statt, den Susanne Albrecht mit ihrem Werk „Die Korrektur“ gewann.

Während des Umbaus gab das Haftgebäude den Blick auf alle Etagen auf und es wurden neue Haftkonzepte eingeführt.

„Neues sollte Einzug erhalten und damit waren auch Ängste bei den Betroffenen zu spüren.“

Dies inspirierte Albrecht dazu, den Zusammenhang zwischen Architektur und Macht zu verdeutlichen. Die äußere Haftmauer wurde verlegt, um den Innenhof zu vergrößern. Und ein Teil dieses Fragments wurde im Rahmen von Albrechts Konzept erhalten. Es sollte zum symbolischen Ausdruck des alten Haftsystems werden und wird nun von einer Sitzbank aus Lärchenholz eingerahmt, auf der die Bediensteten einen Platz im Schatten finden.

Eine weitere Bank ist, ein Stück von der Mauer entfernt, auf einem Platz zentriert zu finden. Allerdings ist sie nicht gleichmäßig aufgebockt, wodurch sie schräg und instabil wirkt. Eine Bronzeskulptur in Form der Turmspitze ist in der Wendung positioniert.

Vor dem Guss wurde sie in Kleidungsstücken von Häftlingen und Wärtern umwickelt. Es ist ein Symbol, das beide Seiten in der gleichen Situation stecken und durch die Position der Spitze wirkt es, als wäre sie gerade von der Mauer heruntergefallen, welche nun nicht mehr da ist. Aus der Nähe sind in der Plastik die Details der Kleidung erkennbar, wie Knöpfe, Falten, Kragen und vieles mehr.

Trotz des instabilen Charakters ist die zweite Bank ebenfalls ein Sitzobjekt, das zum Verweilen in der Sonne einlädt.

Galerie
Vita

Susanne Albrecht, geboren 1960 in Kaufbeuren (Bayern), lebt und arbeitet heute in Herford (NRW).

Von 1980 bis 1986 studierte Albrecht Kunst und Biologie an der Universität Bielefeld, anschließend widmete sie sich für mehrere Jahre der Steinbildhauerei in Pietrasanta in Italien und seit 1990 nimmt sie an internationalen Bildhauersymposien teil.

Von 1999 bis 2002 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, an der sie von 2000 bis 2004 auch lehrte. 2004 lehrte sie zudem an der Universität Paderborn und 2004 auf 2005 am Oberstufenkolleg Bielefeld. Zuletzt hielt sie 2013 bis 2015 ein Lehramt an der Kunstakademie Münster inne.

Albrecht nimmt an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teil. Darunter zum Beispiel: Ein Dorf – die Welt (2004) in Toptasi Küliyesi Istanbul Türkei, Sammlung Marta Herford (2005) in Marta Herford oder auch Videoist2 I (2007) im Istanbul Modern Museum, Türkei.

Sie richtet auch mehrere Einzelausstellungen aus, darunter 'Konzentrierte Form' in der Marta Kapelle in Herford (2003), 'Sieving Mountains' (2009) im Kunstzentrum De Twee Wezen in Enkhuizen (NL) oder auch 'Steinsein' (2016) in der Treppenhausgalerie in Bielefeld.

Albrechts Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland vertreten.

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