Dialog
Herzzentrum, Uniklinik Köln
Künstler*in | Wolfgang Göddertz |
Entstehungszeit | 2007 |
Material | Edelstahl |
Verfahren | Wettbewerb |
Adresse | Kerpener Straße 62 Gebäude 40 50937 Köln |
Bauzeit | 2004–2007 |
Architekt*innen | gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, medfacilities |
Bauherr | Universitätsklinik Köln |
Standort | Außenraum westlich des Herzzentrums Route in Google Maps |
Zugänglichkeit | Das Kunstwerk befindet sich im Außenraum des Klinikgeländes. Kontakt und Lageplan |
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Kurze Wege, effiziente Betriebsabläufe und modernste Medizintechnik waren die wichtigsten Anforderungen an den 2007 eröffneten Neubau des Herzzentrums der Uniklinik Köln. Als erstes Projekt des Masterplans zur Umstrukturierung des Krankenhausgeländes fügt es sich in die Kammstruktur der umgebenden Bebauung ein. In dem H-förmigen Baukörper mit fünf Operationssälen und Pflegestationen sind alle kardiologischen Disziplinen unter einem Dach vereint. Verglaste Gänge verbinden das Herzzentrum mit dem Zentralbereich der Klinik; auf unterirdischen Wegen werden Material und Versorgungsgüter transportiert. Die Fassade ist mit hellem Muschelkalk verkleidet, von dem sich große Fensterflächen mit Verschattungselementen aus rotem Aluminium abheben.
In der über alle vier Geschosse reichenden Eingangshalle wird der Bezug zum Außenraum nicht nur durch die zwölf Meter hohe Glasfassade hergestellt, sondern auch durch Laubbäume und Sitzbänke, die einen geschützten Aufenthaltsraum bieten, dessen „Atmosphäre mehr an ein Hotel als an eine Klinik erinnert“, wie die Architekten betonen. Das gestalterische Konzept mit hellen Farben, warmen Kirschholzelementen und raumhoher Verglasung wird auch auf den Stationen fortgesetzt. In der Kinderkardiologie in der zweiten Etage sind Eltern- und Spielzimmer mit einem von begrünten Pergolen gerahmten Spielhof im Freien verbunden.
Auch der Außenbereich zwischen Herzzentrum und Zentralbereich wurde gärtnerisch gestaltet. Hier befindet sich die Plastik „Dialog“ von Wolfgang Göddertz, die infolge eines Kunst-Wettbewerbs realisiert wurde. Sie steht auf vielfältige Weise im Dialog mit ihrer Umgebung: Die hohe U-Form nimmt die langgestreckten Grundrisse der den Hof umrahmenden Gebäude auf. Skulptur und Bepflanzung sind miteinander verwoben. Das verwendete Material Edelstahl „kommuniziert“ mit den Metallprofilen der Fenster von Alt- und Neubau, zwischen denen die Plastik vermittelt. Oder bezieht sich der Titel auf die Gespräche der Patient*innen und Mitarbeiter*innen, die sich auf der Grünfläche treffen? Auf jeden Fall treten die Betrachtenden durch die Assoziation und das Hinterfragen in einen Dialog mit der Kunst.
Wolfgang Göddertz, geboren 1944 in Gustorf (Grevenbroich), lebte und arbeitete in Pulheim-Sinnersdorf, wo er 2016 starb. Nach einer Lehre als Kunstschmied studierte er von 1963 bis 1966 Bildhauerei an den Kölner Werkschulen und der Kunstakademie Düsseldorf. 1964 erhielt er ein Stipendium der Stiftung für Begabtenförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. 1979 hatte er einen Lehrauftrag in Kairo und am Goethe-Institut Alexandria (Ägypten).
Zu Wolfgang Göddertz' bekanntesten Werken im öffentlichen Raum zählt die „Wasserkinetische Plastik“ auf dem Kölner Ebertplatz (1970/71). Er realisierte zahlreiche Kunst-und-Bau-Projekte, darunter die Freiplastiken „Raumverknotung“ am Auswärtigen Amt in Bonn und „Induktion“ vor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. 2011 war Göddertz Mitglied der Jury des Kunst-und-Bau-Wettbewerbs für die Lichtkunst-Installation am CECAD-Gebäude der Uniklinik Köln.