Wasserrelief

Ruhr-Universität Bochum, Forumsplatz

Kunst im trockenen.

Das, von Erich Reusch entworfene, Wasserrelief bietet auch ohne Wasser noch genug Platz zur Kommunikation.

Kunst
Künstler*inErich Reusch
Entstehungszeit1973–1975
MaterialGranitplatten mit Wasserläufen
Maße26,2 x 30,2 m
Bau
AdresseUniversitätsstraße 150
44801 Bochum
Bauzeit1964–
Architekt*innenHentrich+Petschnigg, Eller Moser Walter, Planungsgruppe Staatshochbauamt für die Universität Bochum
BauherrStaatshochbaumt für die Universität Bochum
StandortForumsplatz zwischen Bibliothek und Mensa
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Relief ohne Wasser

Das Wasserrelief auf dem Forumsplatz stellt mit seinen 26,20 Metern Länge und 30,20 Metern Breite eine raumeinnehmende und imposante Installation dar, welche ein Ort der Begegnung und Kommunikation werden sollte.

1970 entschied sich die Gutachterkommission für die künstlerische Ausgestaltung der RUB, Erich Reusch mit der Gestaltung des Nordostteils des Platzes zu betrauen, welche 1973-1975 umgesetzt wurde.

Reusch schwebte ein Ort vor, welcher eine große Nähe zum Betrachter und zum Nutzer der Skulptur haben sollte. Das Wasser sollte, so seine Aussage, sich nicht zu monumentalen „Wasserbergen“ sammeln, sondern eher einen Bezug zum Boden und zur Erde haben. Er verglich die kleinen, engen Führungen des Wassers durch die Skulptur mit den Kanälen, die durch Bochum laufen.

In der Oberfläche der Flüssigkeit sollten sich Gebäude und Himmel spiegeln und so die Bindung von Platzgestaltung und Architektur stärken.

Auch noch heute, so ganz ohne Wasser, ist es ein Ort der Begegnungen, Kommunikation geworden und erlebt, besonders im Sommer, große Beliebtheit.

Ob die Technik in nächster Zeit repariert werden soll und der Platz dann mit seinem vollen Potential genutzt werden kann, ist noch ungewiss.

Der unvollständige Entwurf

Ursprünglich war die Plastik mit einem weiteren Element geplant worden: eine monumentale Skulptur sollte noch in Nähe der Brücke zur G-Reihe entstehen. Schräg gegenüber der blau gefliesten Plastik, welche zugleich den Treppenabgang zum Parkhaus darstellt.

Heutzutage fehlt auch die, für den Entwurf wichtige, Bespielung mit dem Wasser. Dieses lief nur die ersten Jahre durch die Fugen der Anlage, bis die Technik versagte. Diese wurde bis heute nicht repariert.

Galerie
Vita

Erich Reusch, geboren 1925 in Wittenberg-Lutherstadt und 2019 mit einem Alter von 94 Jahren verstorben. Reusch studierte 1947 bis 1953 Bildhauerei und Architektur an der HfBK unter Georg Leowald, Richard Scheibe und Hans Uhlmann. Ab 1953 war er in einem Düsseldorfer Architekturbüro tätig, bis er 1956 bis 65 als freischaffender Architekt in Düsseldorf tätig war und dabei unter anderem Siedlungen in Düsseldorf, Hannover und Frankfurt baute.

Seit 1964 war Reusch zunehmend als Bildhauer tätig und wurde 1975 zum Professor an der Kunstakademie Düsseldorf in den Lehrstuhl „Integration Bildende Kunst und Architektur“ berufen.

2001 erhielt er mit einer seiner Arbeiten den Ida-Gerhardi-Preis, 2006 den Konrad von Soest-Preis und 2010 wurde Reusch Ehrenmitglied der Kunstakademie Düsseldorf.

Er galt als einer der wichtigsten und innovativsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts und war besonders bekannt für seine begehbaren Bodenplastiken. Reusch beteiligte sich an etlichen Einzel-, sowie Gruppenausstellungen, erstellte eine Vielfalt von Skulpturen im öffentlichen Raum und eine Vielzahl von Werken befindet sich heutzutage in Museumsbesitz.

Weitere Informationen
LinksVita Erich Reusch
"Wo die Wasser nicht fließen" - Apfelbaum, Alexandra
S.18: Entwurfsdarstellung des Wasserreliefs
QuellenApfelbaum, Alexandra: Wo die Wasser nicht fließen. In: Rubens, Nr. 122, 1. Februar 2008 Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 42–43