Landeswappen Nordrhein-Westfalen
Plenarsaal, Landtagsgebäude Düsseldorf
Künstler*in | Ferdinand Kriwet |
Entstehungszeit | 1988 |
Material | lackiertes Aluminium |
Maße | 240 x 605 cm |
Verfahren | Direktauftrag nach Empfehlung einer Auswahlkommission |
Adresse | Platz des Landtags 1 40221 Düsseldorf |
Bauherr | Landtag NRW |
Standort | Plenarsaal Route in Google Maps |
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„Ich habe das Wappen nicht neu geschaffen, sondern neugestaltet. Ich habe es der Architektur von Fritz Eller angepasst.“ Ferdinand Kriwet
1988 beauftragte der Landtag NRWs im Rahmen der künstlerischen Ausgestaltung des Plenarsaals Ferdinand Kriwet. Die, von ihm entworfene und insgesamt 240 cm hohe und 605 cm breite, Plastik abstrahiert und verfremdet das Landeswappen Nordrhein-Westfalens. Das Werk wurde mithilfe einer Platte an die konkave Holzwand hinter dem Landtagspräsdium montiert.
Das Motiv wird dargestellt durch insgesamt 3630 zylindrische Metallstifte, welche waagerecht an der Platte befestigt und an der Front farblich gestaltet wurden. Die roten, weißen, grünen und auch goldenen „Punkte“ wurden in so einem Raster angeordnet, das insgesamt 13 quadratische Abbilder des Staatswappens entstanden. In der Mitte ein großes, einzelnes Wappen, bestehend aus 930 Farbpunkten und links, sowie rechts daneben jeweils 6 kleinere Motive mit 225 Farbpunkten pro Wappen.
Die Motivik des Wappens selbst wird in ihrer Darstellung nur sehr abstrakt dargestellt und bezieht sich auf den Wandteppich im alten Landtagsgebäude. Dabei ist aufgrund der geringen Pixelanzahl die Darstellung kaum erkennbar und gleicht einem Op-Art Werk.
Kriwet hatte mit seinem Entwurf mehrere Ziele im Hinterkopf: einerseits knüpfte er mit der Darstellung an die strukturalistische Architektur des neuen Gebäudes an. Des Weiteren wollte er mithilfe der abstrahierten Darstellung, welche aus der Ferne als Gesamtbild wahrnehmbar ist, ein „fernsehtaugliches“ Werk entstehen lassen, wodurch der Redner sich besser vom Hintergrund abhebt.
Ferdinand Kriwet war Schriftsteller und bildender Künstler. Er ist 1942 in Düsseldorf geboren und starb 2018 in Bremen.
Über seinen Bildungsweg ist wenig bekannt, jedoch veröffentlichte er 1961, mit 19 Jahren, sein erstes Buch „Rotor“. Dieses konnte an jeder Stelle des Buches angefangen werden da es keinen Anfang oder Ende besaß.
Mit seiner Serie von Sehtexten „Rundschreiben“, welche bei zahlreichen Ausstellungen teilnahmen, erhielt Kriwet dann internationale Bekanntheit und wirkte 1971 mithilfe seiner Sehtexte, als Diashows auf Decken und Wände, bei der Gestaltung des Musiklokals „Creamcheese“ mit.
1988 gestaltete er das Wappen des Landtags Nordrhein-Westfalen und seine letzten verlegten Bücher waren 2018 „Surium“ und 2019, nach seinem Tod, „Rum wie num“.
Ferdinand Kriwet erhielt zu seiner Lebzeit zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem 1975 für seinen Hörtext Radioball den Karl-Sczuka-Preis.
Links | Das Haus der Bürgerinnen und Bürger. Hrsg.: Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 11. Auflage, 2018 Kunst im Parlament |
Quellen | Kunst im Parlament. Hrsg.: Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, o. J. Der neue Landtag Nordrhein-Westfalen. Ein Haus für alle Bürger. Hrsg.: Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf, 1988 |