Ohne Titel (Wandrelief)
HNC-Gebäude der Ruhr-Universität
Künstler*in | Günter Fruhtrunk |
Entstehungszeit | 1971 |
Material | farbig eingebranntes Stahlblech, Hartschaum |
Technik | Flachrelief |
Adresse | Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
Bauzeit | 1965–1969 |
Architekt*innen | Eller Moser Walter |
Bauherr | Staatshochbauamt für die Universität Bochum |
Standort | Foyer Route in Google Maps |
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1971 wurde Fruhtrunk von der Gutachterkommission für künstlerische Ausgestaltung der RUB mit der Gestaltung des Treppenhauses im H-NC Gebäude beauftragt. Dabei entstand das wandhohe, sowie breite, farbige Wandrelief bestehend aus Stahlblechen und Hartschaum.
Ziel von Günter Fruhtrunk war dabei, die Betrachter*innen in ihrer Wahrnehmung zu beeinflussen und „den Vorgang des Sehens“ zu aktivieren. Dafür wurden positive und negative Stahlprofile an der Wandfläche des Treppenhauses angebracht und in unterschiedlichen Neonfarben eingefärbt:
Gelb, Grün, Rot, Blau und zum Kontrast, für mehr Tiefenwirkung, die Wand im Hintergrund schwarz. Jeder Ebene der Profile wurde dabei eine dieser Farben zugeordnet und um die restliche Umgebung mit einzubeziehen wurden, in schwarz, geriffelte Schaumstoffelemente an den Wänden des Treppenhalses montiert.
Durch den rechten, schmaleren und längeren Abschnitt, welcher direkt am Boden beginnt, ist der Rhythmus der beiden Wandteile leicht versetzt und zieht den Blick auf sich. Die starke Kontrastwirkung zwischen den Neonfarben und dem schwarzen Ton lässt den Blick immer am nächsten Farbigen streifen hängen bleiben und man wird vom Relief gefesselt.
Günther Fruhtrunk, 1923 in München geboren und 1982 ebenfalls dort verstorben.
Nach seinem Abitur begann Fruhtrunk 1941 ein Architekturstudium an der Technischen Universität München, welches er 1942 abbrach, um als Kriegsfreiwilliger zu dienen. Schon während des Krieges begann er Landschaftsmotive zu aquarellieren. Nach dem Krieg begann Fruhtrunk 1945 ein Privatstudium, am Bodensee, beim Maler/Grafiker William Strauber, welcher zuvor Schüler von Hölzel und Matisse war.
Zur gegenstandslosen Kunst fand er durch Willi Baumeister und Julius Bissier, welche er in seinem Studium kennenlernte. 1951 reiste er das erste mal nach Paris, wo er im Atelier von Fernand Léger mitarbeitete und 1954 erhielt Fruhtrunk ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg und ein halbjähriges Stipendium des Gouvernement Français. Er kehrte nach Paris zurück und lebte dort bis 1966, wobei er sich dort an mehreren Ausstellungen beteiligte.
1967/68 nahm er eine Lehrtätigkeit für Malerei an der Kunstakademie München auf und nahm 1968 an der documenta 4 in Kassel, sowie an der Biennale in Venedig teil.
Zu seiner Lebzeit erhielt Fruhtrunk mehrere Auszeichnungen, unter anderem 1961 den Prix Jean Arp in Köln und 1966 die Silbermedaille des Prix d'Europe in Ostende.
Links | Vita - Fruhtrunk Artikel RUB |
Quellen | Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 20–21 |