UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEKBOCHUM

Universitätsbibliothek Bochum

Gespiegelte Botschaften. Kuballs erweiterte Leuchtschriften zonieren Ort und Gebäude und spiegeln auf kreative Weise eine Planungsänderung wieder.

Kunst
Künstler*inMischa Kuball
Entstehungszeit2005
MaterialNeonleuchtbuchstaben
Maße1 x 65 x 0,3 Meter
Bau
AdresseUniversitätsstraße 150
44801 Bochum
Bauzeit1970–1974
Architekt*innenBruno Lambart
BauherrStaatshochbauamt für die Universität Bochum
StandortNordfassade
Route in Google Maps
Karte
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Spiegelverkehrt zu lesen.

„Futura Light“, die Aufforderung zu bewusstem Sehen und das irritieren der bekannten Schrift. Merkmale, welche Kuballs Leuchtbuchstaben 2003 auf der Südseite der Universitätsbibliothek erfüllte und welche 2005 auf ein weiteres Werk übertragen wurde.

28 neue Buchstaben, welche die Wörter „UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEKBOCHUM“ in Spiegelschrift bilden, zieren den oberen Betonplattenabschluss an der Nordseite der Bibliothek und betonen mit ihren feinen Neonleuchtstoffröhren die horizontale Gliederung des Bauwerks.

Dabei geht Kuball ebenfalls auf die Planungsgeschichte der Bibliothek ein, denn Ursprünglich sollte der Eingang auf der Südseite des Gebäudes entstehen. Dieser wurde aufgrund des Einzugs der Kunstsammlung auf die Nordseite versetzt. Die Spiegelverkehrte Schrift ist eine Anspielung auf diese Versetzung und den damit verbundenen spiegelverkehrten Eintritt in die Bibliothek.

Mit ihren 65 Metern breite und einen Meter Höhe, nehmen die Buchstaben die gleichen Maße an, wie die vergangenen aus dem Jahr 2003. Auch hier ist das Werk wieder mit einer Zufallssteuerung programmiert, welches die Buchstaben getrennt und gleichzeitig in einer zufälligen Sequenz aufleuchten lässt.

Galerie
Vita

Mischa Kuball, 1959 in Düsseldorf geboren, lebt und arbeitet heute noch dort.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Kuball eine Ausbildung zum Sozialpädagogen und Psychotherapeuten. Seit 1977 arbeitet er als Konzeptkünstler im öffentlichen und institutionellen Raum und seit 1984 arbeitet er vornehmlich mit Licht im architektonischen Kontext.

1999/2000 war er Gastprofessor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, zum Thema „Licht und Raum“ und 2004 übernahm er eine Vertretungsprofessur an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, für den Fachbereich Medienkunst.

Von 2006 bis 2008 war Kuball Professor für „Medienkunst“ an der Hochschule für Gestaltung/ZKM in Karlsruhe und seit 2007 ist er Professor für „public art“ an der Kunsthochschule für Medien in Köln. 2015 wurde Kuball Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste in NRW, Düsseldorf.

Im laufe seiner Karriere erhielt er bereits einige Auszeichnungen und Förderungen. Unter anderem:  1990 den Förderpreis „ars viva“ vom Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie, 1996 das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn und 1998 mit seinem Beitrag auf der 24. Biennale von São Paulo erhielt er ein Stipendium der Villa Massimo in Rom.

Weitere Informationen
QuellenHeindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 32–35