Reflexionswand
Landesfeuerwehrschule, Münster
Künstler*in | Olaf Metzel |
Entstehungszeit | 1998–1999 |
Material | Metall, Prismenreflektoren |
Maße | Höhe 5 Meter, Breite 9 Meter |
Adresse | Wolbecker Straße 237 48155 Münster |
Bauherr | Staatliches Bauamt Münster |
Standort | Ecke Wolbecker Str./ Einfahrt Institut der Feuerwehr Route in Google Maps |
Zugänglichkeit | Offen Zugänglich |
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Die "Reflexionswand", entworfen von Olaf Metzel im Jahr 1999, ist ein Musterbeispiel seines künstlerischen Schaffens. Sie vereint charakteristische Elemente wie die Verfremdung von Alltagsgegenständen und die Einladung zur Reflexion über Wahrnehmung und Bedeutung. Die 20 Quadratmeter große Installation befindet sich vor der Landesfeuerwehrschule in Münster und greift auf ein Material zurück, das in der fahrradfreundlichen Stadt allgegenwärtig ist – Prismenreflektoren. Hunderte dieser kleinen, orangefarbenen Elemente bedecken die Fläche der "Reflexionswand" und lassen die Installation je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel in unterschiedlichen Nuancen schimmern.
Formal erinnert das Werk an eine großflächige Reklametafel oder eine Kinoleinwand, doch statt kommerzieller Botschaften oder bewegter Bilder präsentiert es ein changierendes Spiel aus Licht und Reflexion.Die Ausrichtung zum Straßenraum verstärkt die Interaktion mit den Passanten und vorbeifahrenden Fahrzeugen, sodass sich die Wahrnehmung der Installation mit der Tageszeit und den Wetterbedingungen verändert. Die Farbgebung und Materialwahl eröffnen vielfältige Assoziationen: Die prismatischen Reflektoren erinnern an die Sicherheitsausstattung von Fahrrädern und die Signalwirkung von Autoblinkern, während die leuchtende Farbe Orange auf Warnsignale, Feuerwehruniformen und die Gefahrenabwehr verweist. Die Arbeit knüpft unmittelbar an den Standort an – eine Ausbildungsstätte für Feuerwehrleute, die sich beruflich mit Krisensituationen und Notfällen auseinandersetzen.
Das Zusammenspiel von Licht, Material und Oberfläche ist ein echter Hingucker und regt den Betrachter dazu an, über die eigene Sehgewohnheit und die Wirkung von Kunst im öffentlichen Raum nachzudenken.
Olaf Metzel, geboren 1952 in Berlin, lebt und arbeitet heute in München.
Von 1971 bis 1977 studierte Metzel an der Freien Universität Berlin und an der Hochschule der Künste Berlin und an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1990 lehrt er als Professor an der Akademie der Bildenden Künste München, deren Rektor er von 1995 bis 1999 war.
Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter der Villa Massimo-Preis in Rom (1987), der Arnold-Bode-Preis in Kassel (1994) und den Kunstpreis der Stadt Darmstadt (1996). Weitere Förderungen waren Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Kunstfonds Bonn.
Metzels Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Wichtige Einzelausstellungen waren „Zeichnungen 1985-1990“ im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster (1990), in der Hamburger Kunsthalle (1992) sowie „Kunstbau“ im Lenbachhaus München (1996). Zu seinen Gruppenausstellungen gehören die documenta VIII (1987) in Kassel, „Skulptur. Projekte in Münster“ (1987 und 1997) sowie die Sydney Biennale (1990).