Halm

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Düsseldorf

Zwischenräume, Material und Form. Beat Zoderers „Halm“ unterstreicht im Innenhof des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz die Relevanz und Funktion von konstruktiven Bauelementen.

Kunst
Künstler*inBeat Zoderer
MaterialEdelstahl
Maße14 m hoch
Bau
AdresseEmilie-Preyer-Platz 1
40479 Düsseldorf
StandortInnenhof des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Route in Google Maps
Zugänglichkeit

Treppen sind zu überwinden

Karte
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Ein Spiel mit Zwischenräumen, Material und Form

Im Zuge der Neugestaltung des Emilie-Preyer-Platzes in Düsseldorf wurde 2004 die rund 14 Meter hohe Skulptur Halm des Schweizer Künstlers Beat Zoderer installiert. Sie befindet sich im Innenhof des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz und fügt sich als markantes, vertikal ausgerichtetes Element in die urbane Umgebung ein.

Die Skulptur besteht aus Edelstahl und greift eines der zentralen Themen in Zoderers Werk auf: die Dekonstruktion und Neuinterpretation konstruktiver Prinzipien. Halm symbolisiert die Verbindung zwischen Natur und Stadt, indem es abstrakt die Form eines Grashalms aufgreift – ein Motiv, das sowohl organische Assoziationen weckt als auch architektonische Bezüge herstellt. Die Konstruktion aus verschränkten, linearen Elementen erzeugt ein komplexes Spiel aus Licht, Schatten und Reflexionen, das sich je nach Blickwinkel und Tageszeit verändert.

Zoderers Arbeiten hinterfragen die gewohnte Funktion und Materialität von Objekten. Mit Halm lotet er die Grenzen der Stabilität aus: Während klassische Säulen oder Stelen in ihrer Massivität für Beständigkeit und Dauer stehen, erscheint diese Konstruktion bewusst fragil, offen und durchlässig. Sie erinnert an hoch aufragende Architekturentwürfe, doch anstelle eines unbedingten Strebens nach Höhe – wie etwa bei Brancusis Endloser Säule – betont Zoderer hier das Moment der Vergänglichkeit und die Fragilität allzu hochfliegender Konstruktionen.

Durch die Kombination von Dynamik und Statik, Durchlässigkeit und Präsenz wird Halm zu einem Blickfang, der den Betrachter zum Verweilen und zur Reflexion über Raum, Struktur und die Wechselwirkung von Natur und gebauter Umwelt anregt.

Galerie
Vita

Beat Zoderer, geboren 1955 in Zürich, lebt und arbeitet heute in Wettingen im Kanton Aargau.

Nach einer Ausbildung und beruflichen Tätigkeit in Architekturbüros von 1971 bis 1978 ist Zoderer seit 1979 freischaffender Künstler. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Manor Kunstpreis des Kantons Aargau (1995), den Anerkennungspreis der Max Bill/Georges Vantongerloo Stiftung in Zumikon/Zürich (1998) sowie den Aargauer Kulturpreis (2009). 1986 und 1988 folgten Atelierstipendien der Stadt Zürich in Genua und New York, gefolgt von einem Bundesstipendium von 1989 bis 1991 sowie weiteren Förderungen der Stadt Zürich.

Zoderers Werke wurden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Zu den wichtigsten Einzelausstellungen der letzten Jahre zählen „Beat Zoderer. Reunion mit Werken aus der Kienbaum Collection“ im Kunstraum Fuhrwerkswaage, Köln (2022), „das Ende der Ränder“ im Museum Chasa Jaura, Valchava (2010) sowie „New Tools for Old Attitudes“ im Haus Konstruktiv, Zürich (2008).  Zoderer ist international bekannt für seine Installationen, Skulpturen, Wandobjekte, Papierarbeiten und Collagen. Seine Arbeiten loten die Grenzen zwischen konstruktiver Strenge und spielerischer Improvisation aus, häufig unter Einsatz alltäglicher Materialien. Seine Werke sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen weltweit vertreten.