Ohne Titel (Fassadengestaltung)
Hochwasserpumpwerk Kuhlenweg
Künstler*in | Wolfgang Rüppel |
Entstehungszeit | 2005–2013 |
Material | bedruckte Aluminium-Vierkantrohre |
Verfahren | direkte Zusammenarbeit von Künstler und Architekturbüro |
Adresse | Kuhlenweg 50769 Köln |
Bauzeit | 2005–2013 |
Architekt*innen | Ute Piroeth Architektur |
Bauherr | Stadtentwässserungsbetriebe Köln |
Standort | Fassade Route in Google Maps |
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Die Häufung starker Überschwemmungen entlang des Rheins bewegte die Stadt Köln 1996 zur Verabschiedung eines umfassenden Hochwasserschutzkonzeptes. Neben der Sanierung der Kanalisation sowie festen und mobilen Hochwasserschutzwänden wurden insgesamt 31 Pumpanlagen am Rheinufer an die neuen Anforderungen angepasst oder neu gebaut. Die technischen Bauwerke stellten nicht nur eine komplexe ingenieurtechnische Herausforderung dar. Aufgrund ihrer exponierten Lage waren auch die Ansprüche an die architektonische Gestaltung und die städtebauliche Einbindung hoch. Die Stadtentwässerungsbetriebe entschieden sich für die Durchführung eines Architekturwettbewerbs für acht neue Pumpwerke, die sich als Landmarken entlang des Rheinufers präsentieren sollen.
Der Siegerentwurf für das Hochwasserpumpwerk am Kuhlenweg im nördlichen Stadtteil Langel, das einen Altbau von 1963 ersetzt, stammt von der Architektin Ute Piroeth. Gemeinsam mit dem Künstler Wolfgang Rüppel entwickelte sie eine ungewöhnliche Fassade. Den kubischen geschlossenen Baukörper umgeben farbige 556 Lamellen aus pulverbeschichteten Aluminium-Vierkantrohren, die vertikal in einem Winkel von 45 Grad angeordnet sind. Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet setzen sich die Streifen zu einem überdimensionalen Seerosenmotiv zusammen, das sich aus der Nähe in ein grobes Farbraster auflöst. Als Ausgangsmaterial diente eine Postkarte. Bewegt man sich um das Pumpwerk herum, verändert sich das Bild hin zu einer monochromen, orangefarbenen Fläche. „Das Pumpwerk am Übergang von Dorf und Rheinauen erscheint damit als Vexierbild, Sinnbild für die an diesem Standort besonders sichtbare Spannung zwischen Natur und technischem Bauwerk,“ urteilte die Wettbewerbsjury.
Wolfgang Rüppel, geboren 1942 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin und in Köln. Nach einer Maurerlehre studierte er Architektur und arbeitete als Stadtplaner. Seit 1984 ist er als Künstler tätig. Gemeinsam mit der Architektin Ute Piroeth realisierte er zahlreiche Kunst-und-Bau-Projekte, darunter Fassadengestaltungen für die Ahorn-Apotheke in Düren (1995) und Stellwerke der Kölner Verkehrsbetriebe (2017/18) sowie das Denkmal zur Erinnerung an den Aufstand des 17. Juni 1953 vor dem Bundesministerium der Finanzen in Berlin (2000).