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Landesbehördengebäude Völklinger Straße

Mit ihrer an Hochspannungsleitungen erinnernden Installation bezieht sich Natalia Stachon auf die wechselstromartigen Bewegungsabläufe und die Netzwerke der Menschen, die die Behördenkantine besuchen.

Kunst
Künstler*inNatalia Stachon
Entstehungszeit2013
MaterialKappenisolatoren, Stahlträger, Edelstahlseile, Seilzubehör aus Edelstahl
Verfahrenjurierter, beschränkter Wettbewerb unter vier eingeladenen Künstler*innen
Bau
AdresseVölklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Bauzeit2010–2013
Architekt*innensop architekten
BauherrBLB NRW Düsseldorf
StandortInnenhof
Route in Google Maps
Karte
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Mittagspause auf der Terrasse

Rund 1.700 Beschäftigte arbeiten auf dem Behördengelände an der Völklinger Straße, auf dem das Ministerium für Schule und Bildung, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie das Landeskriminalamt angesiedelt sind. 2010 beauftragte der Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW den 2.250 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassenden Neubau, in dem eine Cafeteria, Bewirtungsräume mit 335 Sitzplätzen sowie eine Großküche untergebracht sind. Das Düsseldorfer Büro sop architekten entwarf den 2013 fertiggestellten Neubau mit seinen zwei begrünten Atrien, die die anliegenden Räume mit Tageslicht versorgen und als Außenterrassen für die Gastronomie dienen.

Technik und Natur

Für die künstlerische Gestaltung eines der Innenhöfe wurde ein Wettbewerb unter vier Teilnehmern ausgeschrieben, den Natalia Stachon mit ihrer Arbeit „Entire“ für sich entschied. Sie ließ drei Pylonen installieren, die an ihren oberen Enden durch dreifach übereinander gespannte Edelstahlseile miteinander verbunden sind. Entlang der Seile reihen sich in loser Folge Glasisolatoren. Die Installation, die an Hochspannungsleitungen erinnert, spannt sich über den Köpfen der im Hof Sitzenden im Dreieck auf und erzeugt eine neue imaginäre Ebene, die den Raum wie eine transparente Membran abschließt. Für den Fußboden wurden Holzbohlen in einer präzise konstruierten Form quer zur Seilausrichtung verlegt. Die natürliche Materialität des Bodenbelags und die Bambuspflanzen im Hof bilden einen Kontrast zu der Installation aus Stahl und Glas. Deren technische Anmutung wandelt sich, wenn sich das Sonnenlicht in den Glaselementen bricht und unregelmäßige Reflexionen in den Fensterflächen der Kantine erzeugt. Die Installation interagiert so mit dem Atrium, ohne dessen Nutzbarkeit einzuschränken. Mit den Assoziationen von Energieströmen, die das Kunstwerk hervorruft, bezieht Natalia Stachon sich auch auf die „wechselstromartigen Bewegungsabläufe“ und die „Vielzahl der unter den Anwesenden wirkenden Beziehungen“. Die Besucher der Kantine, ihre Netzwerke und Kommunikationsflüsse werden somit selbst Teil der Installation.

Galerie
Vita

Natalia Stachon, geboren 1976 in Katowice, Polen, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte zwischen 1997 und 2004 Visuelle Kommunikation, Fotografie und Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und an der Zürcher Hochschule für Gestaltung und Kunst. Für ihr künstlerisches Schaffen erhielt sie unter anderem ein DAAD-Postgraduiertenstipendium, ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Als Dozentin lehrte sie an Hochschulen in Hamburg und Bern. Seit 2006 leitet Natalia Stachon den nicht-kommerziellen Ausstellungsraum Next Visit in Berlin.

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