Ohne Titel (Versorgungsschacht-Verkleidung)
ND-Gebäude der Ruhr-Universität
Künstler*in | Erwin Heerich |
Material | Edelstahl |
Maße | 3,2 x 8,3 x 6,7 m |
Verfahren | Direktauftrag |
Adresse | Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
Bauzeit | 1965–1969 |
Architekt*innen | Eller Moser Walter |
Bauherr | Staatshochbauamt für die Universität Bochum |
Standort | Nordseite, Ebene 03 Route in Google Maps |
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6,7 Meter hoch und 8,3 Meter Breit sind die Edelstahlflächen, welche den Versorgungskern ND-Nord auf der dritten Ebene umgibt. Die, von Erwin Heerich gestaltete, Metallverkleidung strukturiert die Fläche mit ihren sichtbaren Fugenbild und wird unterbrochen von eingeformten Viertelzylindern. Bei der Variante von ND-Nord, sind es drei ihrer Art.
Neben diesen Versorgungskern, hat Heerich zwei weitere mit einer Metallverkleidung ausgestattet. Eins befindet sich am NA-Nord Gebäude und ein weiteres am NC-Süd Gebäude.
Ziel seiner „metallischen Haut“ war eine Gliederung und Rhythmisierung der Versorgungskerne. Die Flächen werden dabei von Ecken und Rundungen unterbrochen, welche das Licht und die Umwelt spiegeln, sowie brechen und somit einen faszinierenden Anblick entstehen lassen. Das Material steht hierbei im Kontrast zum Beton der brutalistischen Architektur.
Sieben Versorgungskerne, vier naturwissenschaftliche Gebäude der N-Reihe und alle sollten künstlerisch inszeniert werden.
Die Gutachterkommission für künstlerische Gestaltung der RUB beschloss im Oktober 1970 gemeinsam mit dem Hochbauamt einen beschränkten Wettbewerb auszuschreiben, welcher 8 Künstler einlud. Lediglich der Entwurf von Manders wurde angenommen und am Eingang NA-Nord realisiert. 1971 wurden weitere Entwürfe von 10 Künstlern eingeholt, von denen die von Erwin Heerich und Adrian Dekker letztendlich 1972 angenommen und realisiert wurden.
Heerichs Entwürfe sind am NA-Nord, NC-Süd und ND-Nord zu finden, währenddessen Dekkers sich am NB-Nord, NB-Süd und ND-Süd befinden.
Erwin Heerich, 1922 in Kassel geboren und 2004 in Meerbusch-Osterath gestorben.
Bis 1941 studierte Heerich nach seinem Gymnasialabschluss mit einem städtischen Stipendium an der Kunstgewerbeschule in Kassel und absolvierte eine Töpfereiausbildung in Hannoversch Münden. Ab 1941 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und nahm 1945 nach seiner Entlassung sein künstlerisches Studium wieder auf.
1945 bis 50 studierte Heerich Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und hatte dort 1950-54 das Meisterschüleratelier zusammen mit Joseph Beuys. Anschließend begann er als selbstständiger Künstler zu arbeiten. 1961 bis 1969 begann Heerich Lehraufträge im Seminar für werktätige Erziehung in Düsseldorf zu erfüllen, anschließend wurde er bis 1988 für den Lehrstuhl „Grafische Künste – künstlerisches Lehramt“ von der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf berufen.
Heerichs Arbeiten zeichneten sich durch ihre geometrische Formsprache aus, welche beim Bauhaus ansetzten und sind heutzutage in vielen Museen vertreten. Darunter auch das MACBA in Barcelona oder das Museum Folkwang in Essen und die Staatlichen Museen in Berlin.
Quellen | Apfelbaum, Alexandra: Der Kern der Kunst. In: Rubens Nr. 132, 1. April 2009 Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 12–14 |